Dienstag, 24. Juni 2014

Bye bye Chicago - Hello Springfield

Der Jatlag nagt auch noch am 3. Tag an mir. Nach dem ich gestern Abend beim Lesen eingeschlafen bin und gegen 22 Uhr "richtig" ins Bett bin, war ich um 2 Uhr wieder hell wach. Ich hoffe das gibt sich schnell wieder.
Heute hieß es dann endlich ab on the road. Da ich zurück zum Flughafen musste, ich mir aber nicht nochmal den teuren Shuttle - Service "leisten" wollte, habe ich Bus und Bahn genommen. Dauert in etwa genauso lang ist aber wesentlich günstiger. Mit der Bahn (vergleichbar mit unserer S-Bahn) hab ich dann noch die Vororte von Chicago sehen können. Von heruntergekommen bis schick anzusehen war alles dabei. Die Bahn selbst war echt richtig sauber. Kein Geschmiere, kein Müll auf dem Boden und es roch sogar ganz angenehm. Da kann sich die S-Bahn eine große Scheibe abschneiden.
Nachdem ich dann irgendwann am Flughafen den Shuttle von der Vermietungsfirma gefunden hatte und der mich dahin gebracht hat, wollte ich eigentlich nur schnell mein Auto haben und los. Jaaa, leichter gesagt als getan. Man nehme ja an, dass wenn bereits alles schon reserviert ist, man das Auto bekommt, sich es vielleicht noch aussuchen kann und losfährt. Aber nicht hier. Hier wollte der Typ mir erst eine Kategorie größer anbieten. Natürlich gegen Aufpreis von sagenhaften günstigen $300.... Ich hab dankend abgelehnt. Dann wollte er mir einen Zusatzservice anbieten, der einspringt wenn ich eine Panne oder so habe. Ebenfalls abgelehnt. Wären nochmal $70 weg. Warum auch immer wollte er mir dann einen Pickup anbieten. Ich hab ihm dann erklärt, dass das zu teuer ist und ich so ein großes Auto nicht brauche. Aber anstatt es dann gut sein zu lassen wollte er mir nochmal den anderen anbieten. Und wieder nett und höflich abgelehnt. Dann hatte ich es endlich geschafft und die aufregendste Zeit am heutigen Tage war vorbei. Ich hab dann einen Toyota RAV4 bekommen. Konnte ich mir nicht aussuchen. Aber ich muss sagen, dass Teil ist echt nicht schlecht. Fährt sich super, federt ordentlich und ist sparsam.
Meine Station heute hieß Springfield. Der Weg war lang. Es standen 205 Meilen und gut 4 Stunden Fahrt auf dem Plan. Mit einer Mittagspause (BBQ Pork Sandwich - schönes zartes in Fäden gerissenes Schweinefleisch) und zweimal verfahren, wurden es dann gut 6 Stunden. Der größte Teil der Strecke war nicht wirklich spektakulär. Meistens Acker oder Wald. Man hätte sich hier Zeit sparen können wenn man über den direkt daneben liegenden Interstate gefahren wäre.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Highlight habe ich mir noch angeschaut. Das zweizellige Gefängnis in Gardner. 1906 erbaut und für damals wohl ausreichend.
Viel von der originalen Strecke ist zumindest hier nicht mehr übrig. Es gibt noch einige Stellen, an denen man die Originalroute noch sehen kann. Aber mit einem Auto nicht mehr befahren.
In den 50er und 60er Jahren wurde gerne an den Interstates Werbeschilder aufgestellt, die nur zusammen Sinn ergaben, wenn man sie mit einer bestimmten Geschwindigkeit passiert. Leider sind die heute nicht mehr zu sehen. Eine "neue" Variante, wahrscheinlich als Erinnerung, konnte ich dennoch entdecken. Übersetzt war dort zu lesen: "Strecke deinen Ellenbogen nicht zu weit aus dem Fenster, sonst kann es passieren, dass er mit einem anderen Auto nach Hause fährt."
Gegen 16.30 kam ich dann im Hotel in Springfield an. Hier in Springfield ist Abraham Lincoln geboren und lebte hier. Und an fast jeder Ecke wird einem das nochmal ins Gedächtnis gerufen. Entweder durch irgendein Schild, Spruch oder ein ihm zu ehren benanntes Gebäude. Die Springfielder bilden sich anscheinend viel drauf ein. Das Hotel selbst ist schick und sehr sauber und hat sogar einen Pool.
Da hier gegenüber ein Walmart ist, habe ich die Gelegenheit genutzt und wollte etwas Verpflegung kaufen. Die haben ja dort so ziemlich alles. Neben dem ganz Normalen wie Trinken, Käse, Wurst usw. auch eher für einen uns bekannten Lebensmitteldiscounter untypische Sachen wie z.B. Autoreifen, Filter fürs Auto. Die haben hier ein richtiges großes Lager dafür.
Es ist dort sehr groß und man kann sich schnell verlaufen. Aber ich hab den Ausgang gefunden. ;)
Für heute wars das. Ich hoffe ich kann diese Nacht endlich vernünftig schlafen damit ich den morgigen Trip gut überstehe. Ich bin gespannt was ich morgen alles zu sehen bekommen. Dann geht's nach St. Louis, zum Gateway Arch.

1 Kommentar:

  1. Ganz tolle Reiseschilderungen! Weiterhin gute Reise, interessante Erlebnisse, bleibende Erinnerungen und eine glückliche Heimreise!

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