Montag, 30. Juni 2014

Die Hälfte geschafft

Die heutige Strecke war die kürzeste der ganzen Tour. Es ging von Amarillo nach Tucumcari. Knapp 2 Stunden Fahrt. Daher bin ich heute auch erst gegen halb 10 los. Auf dem Weg liegen nur 3 Route66 Wahrzeichen, die ich natürlich alle abgefahren bin. Das erste war gleich hinter Amarillo. Ich bin nur gute 10 Min gefahren. Es handelt sich dabei um die Cadillac Ranch. Das sind 10 Cadillacs, die schräg mit der Schnauze voran in den Acker vergraben wurden, sodass nur noch das Heck rausguckt. Ringsrum wächst Mais vor sich hin. Alle beweglichen Teile wurden festgeschweißt. Man kann und darf auf den Cadillacs rumklettern und sie mit Spraydosen "verschönern". Die originale Farbe ist leider nicht mehr zu erkennen. Es waren heute auch viele Leute dort, die sich an den Autos vergangen haben. ;) Ich wollte mir keine der vielen rumliegenden Dosen nehmen und mich verewigen.


Weiter gings dann eine ganze Weile neben dem Interstate entlang. Ich hab heute mal den Spritsparmodus ausprobiert und bin die Strecke ganz in Ruhe langgefahren. Gestört habe ich eh keinen. So gut wie überhaupt keine Autos. Als nächstes habe ich einen ganz wichtigen Stop gemacht. Und zwar am Midpoint der Strecke. Genau die Hälfte der Strecke habe ich damit hinter mich gebracht. Nun folgen nochmal gute 1.139 Meilen bzw. etwas mehr, da ich ja noch den Umweg zum Grand Canyon und nach Las Vegas mache.

Der nächste Stop war eine Ghost Town. Hier stehen noch einige Gebäude aber alle verlassen. Auch wurden hier einige Autos zurück gelassen. Da die aber nicht irgendwie eingewachsen sind, muss es ja doch jemanden geben der dafür sorgt. Oder der Staat macht das als Route66-Sign, dass erhalten bleiben soll.

Kurz danach habe ich dann Texas verlassen und bin über die Grenze nach New Mexico gefahren und damit nochmals eine Stunde zurück. Ich bin euch nun 8 Stunden hinterher. Die Landschaft hier ist sehr abwechslungsreich. Anfangs war wie in Texas noch alles flach. Später war dann die Gegend durch einen kleinen Canyon zerfurcht. Sehr interessante Aussicht. In der Nähe von Tucumcari türmen sich die ersten Berge auf. Weitere werden auf der Strecke folgen. Es handelt sich dabei um die sogenannten Mesas, Inselberge, die von der Erosion noch nicht abgetragen wurden. Dafür sorgt aber vereinzelt der Mensch.

Ich befinde mich nun in der Wüstenregion, die sich fast bis zum Pazifik fortsetzt. Die Temperaturanzeige steigt auch kontinuierlich. Heute waren gut 40 Grad. Mein Hotel liegt am äußersten Rand von Tucumcari, das nur gut 8.000 Einwohner hat aber die größte Stadt zwischen Amarillo und Albuquerque ist. Auf der ganzen Strecke bis hierhin war es sehr sehr leer. Nicht nur was die Autos auf der Straße betraf, sondern auch die Ortschaften. Es standen nur vereinzelt mal ein oder zwei Häuser am Rand. Noch schlimmer als in Texas. In Tucumcari ist nichts los. Es gibt hier zwar ein Dinosauriermuseum, das aber Montags zu hat. Nach neuer Zeit war ich heute schon um 13 Uhr hier. Ich hab etwas länger als 2 Stunden gebraucht, da ich langsam gemacht habe und unterwegs mir noch ein kostenloses Automuseum angeguckt habe.

Hier in Tucumcari gibt es einen See. Auf dem Weg dorthin hat mich eine Staubpiste aufgehalten. Solche Wege darf ich nicht langfahren. Aber ich hab den See von weitem gesehen. Nicht wirklich was besonderes. Auch wird er nur als Wasserreservoir benutzt. Also der ganze Nachmittag etwas verschwendet. Muss ich dem Reiseveranstalter mal stecken, dass es keinen Sinn macht hier zu übernachten. Man ist sehr weit ab vom Schuss. Aber gut, dadurch hatte ich die Möglichkeit das Deutschlandspiel zu gucken. Morgen geht's dann nach Albuquerque auf einer gut 4stündigen Strecke. Dort bleibe ich dann auch noch den ganzen Mittwoch. Also heute nicht wirklich viel erlebt, dafür aber hoffentlich morgen.

Sonntag, 29. Juni 2014

It's a long way to Amarillo

Heute war ein wirklich langer Tag. Aber der beste den ich bisher hatte. Und er wird auch schwer zu toppen sein. Es kam alles etwas anders als ich gedacht habe. :) Dazu später mehr.
Ich wollte heute auf meinem Weg eins der besten Route66-Museen besuchen. Leider hatte ich nicht bedacht, dass heute Sonntag ist. Zwar haben die Amis auch am Sonntag offen aber erst ab um 13 Uhr. Da ich eine gut 5stündige Fahrt vor mir hatte und der Ort, Clinton, nur gut 1,5 Stunden von Oklahoma City entfernt ist, hatte ich überlegt erst gegen 11 Uhr los zu fahren. Das hatte ich dann aber wieder ad acta gelegt, da ich sonst erst sehr spät in Amarillo angekommen wäre. Ausserdem musste ich ja eh die Check-Out Zeiten im Hotel einhalten. Also bin ich gegen 9 Uhr los und hab mir gedacht, dass ich vielleicht bis Clinton irgendwie soviel Zeit totschlagen kann, dass ich doch noch ins Museum kann.
Das erste Stück auf dem Interstate und ab El Reno dann wieder auf der Originalroute. Die ist hier aber sehr schlecht. Das Fahren auf dem Stück bestand nur aus Gas geben und gleich wieder abbremsen. Aber es war wenigstens eine schöne Gegend. Viel grün. Dann musste ich doch wieder bis Clinton auf den Interstate. Mist dachte ich, es ist erst 10 Uhr und in einer guten halben Stunde bist du in Clinton. Als ich mich damit abgefunden hatte, kam ein großes Werbeschild eines Air & Space Museum. Cool dachte ich, hälste da an und vertreibst dir die Zeit. Aber was habe ich nicht bedacht? Genau, es ist Sonntag und die machen erst um 13 Uhr auf. Als ich am Museum ankam dachte ich noch nicht daran und hab mir Tasche und Kamera genommen um zum Eingang zu gehen, da auf dem Parkplatz auch eine menge Autos standen. Am Eingang standen 2 Frauen. Ich dachte erst die gehören zum Museum und wollen mir erzählen, dass heute nicht offen ist oder so. Die haben dort aber gewartet, dass man ihnen aufmacht. Sie haben nämlich für ein Familientreffen den Saal dort gemietet und dürfen schon ab 11 Uhr rein. Die dachten erst ich wäre derjenige der ihnen aufmacht. In dem Moment ist mir aufgefallen, dass die erst um 13 Uhr aufmachen und hab den beiden gesagt, dass ich wohl zu früh hier bin. Ich wollte gerade wieder umdrehen, da haben die beiden gesagt "Hey, komm doch mit uns rein. Wir laden dich zu unserem BBQ ein". Ich dachte ich hätte das falsch verstanden aber als sie mich gefragt haben wie ich heiße und woher ich komme und dann meinten ich würde wenn jemand fragt als der Cousin aus Deutschland mit reinkommen wusste ich, dass ich mich nicht verhört habe. Abschlagen kann man den Amis sowas nicht auch wenn man möchte. Ich wurde trotzdem eingeladen. Die haben kein nein gelten lassen. Also hab ich mit gewartet und als offen war und alle da waren als Dank erstmal beim Reintragen geholfen. Mir war schon etwas unwohl mich einfach so einladen zu lassen. Aber wie gesagt, aus der Nummer kommt man hier nicht mehr raus. Während aufgebaut wurde, sollte ich mir das Museum angucken. Als ich nach einer guten halben Stunde fertig war, wussten alle Leute wer ich war. Ich wurde von allen sehr herzlich begrüßt, von jung und alt. Es war ein großes Familientreffen. Bestimmt so um die 50 Leute. Ich hab mich dann mit zwei der Federführenden Familien unterhalten, da die mich auch eingeladen haben und den anderen vorgestellt haben. Ich weiß nicht warum aber die waren alle begeistert, dass jemand aus Deutschland mit isst. Und natürlich auch, dass ich die Route66 langfahre. Vor dem Essen, die haben echt viel und wirklich auch viel verschiedenes mitgebracht, wurde ich erst noch als Special Guest vorgestellt und wie so oft üblich hier, ein Gebet gesprochen. In diesem wurde sogar für mich gebetet, dass ich doch auf meiner Tour beschützt werde. Wow! Sowas hab ich noch nie erlebt. Erst recht nicht bei wildfremden Menschen. Aber hier sieht man wieder, dass die Amis sehr sehr freundlich und aufgeschlossen sind. Wenn man ebenfalls freundlich ist, dann wird man sofort ins Herz geschlossen. Auf jeden Fall musste oder durfte ich das Buffet eröffnen. Es gab alles Mögliche. Süßer Kartoffelsalat (mit Marschmellows überbacken und mit Pekannüssen, sehr sehr süß und nicht mein Geschmack), richtigen Kartoffelsalat (obwohl das eher Kartoffelbrei war, die machen den nämlich hier so und nicht wie bei uns in Scheiben), BBQ (Schweinefleisch zerpflückt mit leckerer BBQ-Soße), Taccosalat (normaler Kopfsalat mit Hackfleich, Mais und Dorito-Chips) und noch vieles mehr. Ich hab nur ein bisschen was gegessen, da ich sehr schnell satt war und es mir wie gesagt auch etwas unangenehm war. Aber Dessert sollte ich dann auch noch essen. Brownies. Man waren die lecker. Die verstehen hier echt was von Essen! Dieses Familientreffen lief auch wirklich so ab, wie man das im Fernsehen sieht. Man trifft sich einmal im Jahr, jeder bringt was zu essen mit und es wird viel geredet und gelacht. Damit das Mieten solcher Säle bezahlt werden kann, bringt jeder noch etwas mit, was er nicht braucht und das wird auf einer Auktion verkauft. An der Auktion können aber nur die teilnehmen, die auch beim Treffen dabei sind. Da kommen dann so Kuriositäten zustande wie ein Rentierkopf.

Als Rhonda mir erzählt hat, dass ein Rentierkopf mitgebracht wurde und sowas nur in Oklahoma passieren kann, dachte ich erst, den hat jemand zum Essen mitgebracht. Aber es ist ein ausgestopfter. :) Die beiden Familien, mit denen ich mich da unterhalten habe, waren die beiden Männer irgendwie mit einander verwandt. Das hab ich nicht so genau verstanden. Brüder waren es nicht, da der eine Mann (Mike) mir seinen Bruder vorgestellt hat. Und man hats ihnen auch angesehen. ;) Mike ist einer der gerne und viel erzählt. Wohl manchmal auch viel Blödsinn. Aber er ist lustig. Er war Soldat und war in Deutschland in der Nähe zur französischen Grenze stationiert. Seine zweite Frau Helen ist Krankenschwester. Sie hat zwei Töchter in die Ehe mitgebracht und er einen Sohn.

Die andere Familie, das waren Rhonda und Keven mit ihrer Tochter Rebecca die in der Apotheke arbeite.

Was die beiden machen, da haben wir nicht wirklich drüber gesprochen. Er ist aber wohl Farmer. Als ich dann gehen musste, es war schon nach 13 Uhr, wollte ich wissen wie ich mich bedanken kann. Als Antwort bekam ich, dass meine Gesellschaft dank genug ist und ich jetzt mit zur Familie gehöre. Wir haben dann noch die Adressen ausgetauscht und ich bin dann weiter. Da es jetzt nach 13 Uhr war und ich noch gut 3 Stunden Fahrt vor mir hatte, beschloss ich, den Rest auf dem Interstate zu fahren. Die eigentliche Route geht auch nur ab und an durch ein paar Orte um dann gleich wieder auf den Interstate zu gehen. Klar habe ich dann noch Halt in Clinton im Museum gemacht und mir noch eine andere Attraktion angesehen bzw. kurz davor gehalten, der schiefe Turm von Groom. Eine Hommage an den in Pisa, nur das dieser hier ein Wasserturm ist und absichtlich so aufgestellt wurde.

Das Museum in Clinton ist wirklich echt super. Es wird die ganze Geschichte vom Bau bis zum Niedergang erzählt mit authentischen Ausstellungsstücken wie einem alte Cafe oder originalen Zapfsäulen. Auch gabs einen kleinen Film zu sehen.

Kurz vor Groom bin ich dann über die Grenze zu Texas gefahren. Anfangs konnte die Gegend nicht unterschiedlicher innerhalb weniger Meter sein. Auf der einen Seite war alles flach und auf der anderen Seite wurde der Boden von kleinen Canyons durchflügt. Man brauchte nur von links nach rechts zu gucken und schon änderte sich die Gegend.


Je näher ich Amarillo kam, desto flacher wurde es aber und man merkt Texas an, dass hier viel Landwirtschaft betrieben wird. Viele bewirtschaftete Felder, größtenteils mit Mais. Aber Texas ist nicht wie viele denken, trocken, staubig und grau bzw. durch die rote Erde rot, sondern extrem grün. Viele Bäume und Sträucher sind zu sehen.
In Amarillo gjbt es auch noch eine Route66 Attraktion. Die Big Texan Steak Ranch. Das ist ein Komplex aus Restaurant, Souvenirshop und Hotel. Ich hab mir nur den Shop angeguckt, da mir zu viele Leute im Restaurant waren und ich ewig auf einen Platz hätte warten müssen. Und es ist extrem teuer. Auch wenn alles frisch geschlachtet wird.
Mein Hotel liegt fast schon wieder außerhalb von Amarillo. Zwei Minuten fahren und man ist raus aus der Stadt. Da ich heute den Tank fast leer gefahren hab, bin ich noch schnell tanken gefahren. Als ich mein Rückgeld holen bin meinte der Kassierer "Du kommst aus Deutschland?" ich so "Ja. Woran merkt man das?" er "An deinem Akzent." Er hatte wenn ich es richtig verstanden habe Austauschschüler gehabt.
Somit geht ein langer Tag zu ende. Den Bericht schreibe ich gerade zu einer Zeit, zu der bei euch die ersten schon wieder aufstehen. Hier ist es gerade 23.30 Uhr. Ich werd jetzt schlafen gehen und wünsche euch einen guten Start in die neue Woche. Für mich geht's morgen nach Tucumcari, New Mexiko und damit nicht nur raus aus der Tornado Alley und weiter ins heiße Niemansland sondern auch nochmal eine Stunde weiter weg von Deutschland. Apropos Niemansland. Ich kann jetzt offiziell sagen, dass ich irgendwo in der Pampa war. :)

Samstag, 28. Juni 2014

Springfield bis Tulsa bis Oklahoma City

Ich bin euch noch den Bericht von Freitag schuldig. Leider wurde in dem Hotel in dem ich in Tulsa war, gebaut. Ich hatte zwar eines der renovierten Zimmer aber anscheinend gut isoliert oder meilenweit weg vom WLan Router. Ich konnte mich zwar einwählen bin aber nach ein paar Minuten wieder rausgeflogen. Deshalb kommt der Bericht erst heute. Soviel habe ich aber auch nicht wirklich auf der Strecke von Springfield bis Tulsa gesehen. Ich hatte eine gut 4stündige Fahrt vor mir. Nach dem Frühstück (ja in dem Hotel gabs Frühstück :) ) bin ich gleich los. Es standen diesmal lange Stücke auf der originalen Route66 an und wenig Interstate. Auf meinem Weg nach Tulsa, das in Oklahoma liegt, bin ich erstmal noch durch Kansas gekommen. Es war nur ein kurzes Stück und man hätte es nicht wirklich gemerkt wenn nicht ein Schild darauf hingewiesen hätte. Ich bin in Kansas auch nur durch 2 oder 3 Orte gefahren. Naja, wenn man diese zerklüfteten Ansammlungen so nennen kann. Dort steht nicht Haus an Haus so wie man sich das vorstellen mag, sondern die Häuser stehen weit voneinander entfernt. Man könnte fast glauben, dass jedes Haus sein eigener Ort ist. Erinnert hat mich das ganze an diese Häuser in den Filmen über Tornados, wie z.B. Twister, die einsam und verlassen auf dem Feld stehen und dann vom Tornado weggefegt werden.

Gut wahrscheinlich wurden einige der Filme oder deren Szenen auch hier gedreht, da Kansas nach Texas der am stärksten von Tornados betroffene Staat ist. Ich hab Gott sei Dank keinen gesehen und das soll auch so bleiben auch wenn ich mich noch bis einschließlich Sonntag in der Tornado Alley aufhalte. Aber das Wetter fürs Wochenende sieht gut aus. Also bin ich optimistisch, keinen zu sehen. Ansonsten habe ich heute sehr viel Acker gesehen.
Da ich am Donnerstag schon Cuba war, dachte ich mir, dass ich doch Miami auch noch einen kleinen Besuch abstatten kann. ;)

Naja, großes Land, doppelte und dreifache Namen. Man siehts ja auch an Springfield. Keine Ahnung wie viel die davon hier haben. Dieses Miami hier hat aber rein gar nichts gemeinsam außer dem Namen mit dem schönen Miami in Florida. Es ist klein und sollte Las Vegas als Spielerstadt nacheifern. Besonders schön war sie nicht die Stadt und ich war schnell wieder durch. Nach dem ich aus Missouri und den Ozarks raus bin, wurde die Gegend immer Flacher. Hier und da gabs zwar noch die eine oder andere Berg- und Talfahrt aber im Großen und Ganzen war es eher alles flach.

Wie gesagt die Orte klein und die meisten auch fast komplett verlassen. Auch in Sachen Verkehr hielt es sich heute in Grenzen. In dem einen Örtchen wusste ich nicht mal ob es da überhaupt Einwohner gab aber irgendjemandem müssen ja die Hunde gehört haben, die ich beinahe umgefahren hätte. ;) Ich fahr nichts ahnend durch ein kleines Waldgebiet als plötzlich seelenruhig zwei Hunde auf der Straße gelegen haben und auch nur widerwillig Platz gemacht haben. Seltsame Gegend hier. Das war auch schon so ziemlich das einzig aufregende am Freitag. Tulsa selbst hat nichts weiter was man sich angucken könnte, so bin ich dann nur noch Abendbrot essen gegangen und das war es dann auch mit dem Freitag. Ich war aber auch wieder gute 5 Stunden unterwegs. Zum Abendbrot war ich in einem Restaurant direkt neben dem Hotel. In Restaurants hier ist es etwas anders als bei uns. Man geht nicht einfach rein und sucht sich einen Platz. Hier muss man warten bis einem ein Platz angeboten wird. Ich hatte Glück und es war nicht so voll sodass ich gleich einen Tisch bekam. Mir wurde dann auch gleich noch gesagt wer mich bedient. Die kam dann auch gleich und hat meine Bestellung aufgenommen. Da ich nicht soviel Hunger hatte dachte ich dass ein Burger reicht und ich den schaffe. Dazu gabs ein Bier. Ein Blue Moon Belgium White Ale. Typisch amerikanisch, nicht besonders herb. War aber lecker. Der Burger war riesig und ich musste mir erstmal von meiner Bedienung erklären lassen wie ich das Ding essen soll. Sie empfahl mir ihn zu halbieren. Von der Höhe her war er höher als unsere XXL-Burger. Aber ich habs geschafft und auch der war lecker. Während des Essens kam sie bestimmt 3-4 Mal um zu fragen ob alles in Ordnung ist. Da merkt man wirklich, dass die hier auf das Trinkgeld angewiesen sind. Das hat sie dann natürlich auch bekommen und sie hat dann noch kurz gefragt wo ich her komme und was ich hier mache. Und damit ging Tag 6 zu Ende.

Heute, Tag 7, ging es von Tulsa nach Oklahoma City. Eine Stadt, die ihren Aufschwung durch Öl erlebte und die bekannt geworden ist durch ein Attentat im Jahre 1995. Nach einem leckeren Frühstück mit so einer Art Brötchen und einer seltsamen aber gut schmeckenden Soße ging es weiter. Der heutige Abschnitt bescherte mir mitunter die meisten Kilometer auf der originalen Route66, weit weg vom Interstate. Aus Tulsa raus ging es einige Zeit durch Industriegebiete. Dann aber war meistens nur noch Natur zu sehen. Die Straßen sind ganz ok. Man merkt dass sie nicht abnutzen, da wenig Verkehr hier ist. Aber an manchen Stellen habe ich mich schon gefragt, wie die das erlauben können, die Autos mit gut 100 km/h hier langfahren zu lassen. An einer Stelle ging die Straße schräg nach links runter. Man hat den Einlenkpunkt erst im allerletzten Moment gesehen. Dazu kam noch, dass die Straße Bodenwellen hatte. Man ist praktisch, und im wahrsten Sinne des Wortes, halb blind durch die Kurve geflogen. Aber alles ist gut gegangen.
Leider gab es auf der Strecke ein großes Stück, welches gesperrt war wegen Bauarbeiten. Also musste ich das umfahren. Kurz darauf, da ich mich bei der Entfernung etwas verrechnet habe, bin ich erstmal fast 30 Min in die falsche Richtung gefahren, bis es mir dann komisch vorkam, dass die Kreuzung nicht kam. Also bin ich den ganzen Weg zurück und hab dann schließlich die Kreuzung gefunden. Etwas weiter konnte ich mir dann ein gut erhaltenes und noch benutztes Relikt der 66 angucken. Eine große rote Scheune, die Red Old Barn in Arcadia.

Sie wurde früher hauptsächlich für Tanzabende benutzt. Heutzutage wird der untere Teil, nachdem vor einigen Jahren eine Zwischendecke eingezogen wurde, als naja nennen wir es mal Museum benutzt. Es ist nicht wirklich viel zu sehen. Ein paar Bilder vom Bau und von Scheunen aus aller Welt ansonsten nichts weltbewegendes. Dazu wurden noch Souvenirs verkauft. Aber viel zu teuer. Der obere Teil war leider gesperrt, da heute eine private Veranstaltung stattgefunden hat. Es ist eine tolle Sache dieses Relikt noch zu erhalten aber das "Museum" unten drin muss meiner Meinung nach nicht sein. Da hätten die lieber die ganze Scheune ohne Zwischendecke als Tanzsaal nehmen sollen.
Am Ausgang des Ortes habe ich noch kurz an einem Tankstellen-Restaurant-Souvenirshop angehalten. Diese Kombi ist auf der Strecke sehr bekannt und ich hatte sie gar nicht mehr im Gedächtnis. Das Besondere hieran ist, die riesige Auswahl an den verschiedensten Getränken. Fragt mich nicht wieviel Sorten die haben. Es ist ne Menge und auf dem Bild ist nur ein kleines bisschen davon zu sehen.

Aber auch teuer. Da kostet eine 500ml Flasche gute 2.50 €. Ich hab ein blaues süßes Getränk probiert. Ich glaub das war Blaubeere oder so. Essen wollte ich da nicht. Waren mir zuviel Leute. Ich bin dann weiter da ich heute noch was vorhatte.
Eigentlich sollte man je näher man Oklahoma City kommt, viele dieser nickenden Ölpumpen sehen. Ich hab auf der ganzen Strecke nur 3 oder 4 gezählt. So wirklich weit in die Stadt bin ich auch nicht gekommen. Da sollen wohl auch einige davon stehen.

Mein Hotel liegt ziemlich weit außerhalb der Stadt. Man kann die Skyline von Downtown sehen, das wars aber schon. Zeit habe ich leider keine um dahin zu fahren.

Man merkt aber sofort das man in einer der größten Städte ist. Die Autobahnen werden urplötzlich 7-spurig und es ist viel Verkehr. Aber wenn man den Schildern folgt in deren Richtung man muss geht das schon. Als ich hier ankam und eincheckte kam eine riesige dunkle Wolkenwand auf uns zu. Gott sei Dank nur Platzregen und etwas Gewitter. Ich habe gewartet bis der Regen vorbei war denn ich wollte ja noch ins Science Museum. Auf dem Weg dorthin hab ich mich natürlich verfahren obwohl es nur 15 Min entfernt war. Entweder war dort kein Schild wo ich abfahren musste oder ich habs übersehen. An einem Visitorcenter konnte man mir weiterhelfen. Im Museum direkt war es echt super. Die decken viele Bereiche ab. Von einfacher Physik, über die geschichtliche Entwicklung bis hin zur Raumfahrt. Fast jedes Exponat konnte man ausprobieren u.a. auch testen wie es sich in der Nähe eines Tornados anfühlt. Man stellt sich in eine kleine Kammer und dort wird Wind bis zu ca. 130 km/h reingepustet.

Mir wurde soviel Wind ins Gesicht gepustet, dass ich nicht mehr atmen konnt. Aber auch viele andere Dinge konnte man ausprobieren. Wie verhält sich Hebelwirkung? Wieviel Kraft muss man bei verschiedenen Flaschenzügen aufwenden? Wie fühlt es sich bei einem Erdbeben an? Wie arbeitet CSI? Und noch viel mehr. Es ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Nicht nur was für Kinder. Und der Preis stimmt auch. Gute 10 € für einen Erwachsenen.
Zum Abendbrot wollte ich eigentlich ein Restaurant gegenüber meines Hotels nutzen. Da hier aber anscheinend niemand zu Fuß über die Straße zu gehen scheint, gibt's auch keine Fußgängerampel o.ä. Mit dem Auto wollte ich die paar Meter nicht fahren also bin ich meine Straßenseite entlang gelaufen und hab ein mexikanisches Restaurant gesehen. Aber selbes Problem, ich bin nicht rüber gekommen. Da die Straßen hier je Fahrtrichtung 2 Spuren haben war mir das zu gefährlich. Aber auf meiner Seite gabs ein BBQ Restaurant. So wie man sich ein Restaurant in den USA vorstellen würde. Zu Essen gabs ein Sandwich mit Schweinefleisch zerrupft und irgendeinem Würstchen drauf und Krautsalat. Ich wurde sogar gefragt ob der Krautsalat da drauf ok ist. Dazu gabs eine Spezialität der Region. Fried Okra. Im Teigmantel frittierte keine Ahnung was. Hat nach nichts geschmeckt. Sahen aus wie irgendeine Art von Gurke.
Damit ist auch der nächste Tag vorbei. Morgen geht's nach Amarillo, Texas. Die Landschaft wird immer roter und flacher. Übrigens sind hier fast alle Autos rot. Ungewollt. Hier gibt es nämlich überwiegend rote Erde und damit auch roter Staub.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Nach einer guten Nacht und 2 Cookies als Frühstück, ging es los ins nächste Springfield. Nämlich nach Missouri. Also konnte ich Illinois auf Wiedersehen sagen und mich, laut Reiseführer, auf ein ansehnlicheres Stück Route66 freuen.
Ich wurde nicht enttäuscht. In Illinois gab es nur Acker und ebenes Land zu sehen. Während in Missouri Wald und sehr viel Gebirge auf mich wartete.
Missouri ist bekannt für die Ozarks, eine Gebirgsregion, die anscheinend, wie so oft hier, nach irgendeinem Indianerstamm benannt wurde. Die größten Stücke der Strecke musste ich auf dem Interstate, also der Autobahn, verbringen. Meilenfressen sozusagen. Das ist hier leider nötig, da die Originalroute teilweise nicht mehr existiert, vom Interstate überbaut wurde oder einfach nicht ansehnlich gewesen wäre. Aber ich habe dennoch sehr viel gesehen und heute wohl auch die meisten Bilder bisher gemacht.
Erstmal ging es auf dem Interstate raus aus St. Louis. Je weiter weg ich von der Stadt kam, desto weniger Autos waren zu sehen. So langsam, Meile für Meile veränderte sich dann auch die Umgebung und die ersten Ausläufer der Ozarks waren in Sicht. Es ging sprichwörtlich auf und ab.

Die Originalroute hatte sich damals noch penibel an die Umgebung angepasst. Der Interstate aber wurde teilweise in die Berge reingefräst. Auf dem Bild kann man das ganz gut erkennen.

Trotzdem gab es noch einen riesigen Höhenunterschied. So doll, dass man bei jedem Höhenwechsel Druckausgleich für die Ohren machen musste. Nicht so schlimm wie im Flugzeug aber es machte sich schon bemerkbar als alles etwas dumpfer wurde. ;)
Nach langem Fahren auf dem Interstate konnte ich dann endlich ab auf die Route66 nachdem ich einen kleinen Abstecher nach Cuba gemacht habe. ;)

Die Route führte direkt durch Wälder und verschlafene aber auch ansehnliche kleine Ortschaften. Bei einigen hab ich mir gedacht "Jaa, so könnte man den Lebensabend verbringen". Schönes Haus, riesen Grundstück und viel Ruhe.

Heute wollte ich auf dem Weg eine Oldtimer Werkstatt mir angucken. Da wo sie sein sollte, war sie aber nicht. Also keine Oldtimer. Der zweite Dämpfer auf dieser Tour nach dem gestrigen Reinfall mit dem Gateway Arch.
Aber gut, Kopf hoch und weiter. Der nächste Stop hat das wieder gut gemacht. Ich bin durch einen kleinen Ort (oh ja sehr klein, vielleicht 100 Einwohner wenn überhaupt) Namens Devil's Elbow gefahren. Der Ort wurde nach einer starken Biegung des im Tal fließenden Flusses benannt. Früher hatten die Baumfäller Probleme mit ihren voll beladenen Flößen diese Biegung rumzukommen.
Mit dem Auto kann man noch über die originale Brücke fahren. Auf dem Weg dorthin muss man die alte 66 langfahren. Sie ist zwar zweispurig, doch man sieht ihr ihr Alter an. Weiter geht's über eine schmale Straße durch den Wald. Zwei Autos würden hier gerade so lang passen. Aber da brauchte ich keine Angst haben. Es war die ganze Zeit weit und breit kein Auto geschweige denn irgendjemand zu sehen. Kurz vor der Brücke kam noch eine alte Bikerbar, die immer noch betrieben wird. Es standen sogar Motorräder davor. Auf der Brücke kann man wunderbar auf den Fluß hinabblicken. Da kein Verkehr war hab ich kurz angehalten zum Bilder machen.

Etwas weiter war eine kleine Haltebucht und ich hab ein paar Bilder von der tollen Landschaft gemacht. Sehr viel noch natürliche Natur nur durchzogen von einer Eisenbahnbrücke. Dann gings wieder für den Rest der Strecke auf den Interstate. Dort hab ich dann noch eine Entdeckung gemacht, die bei uns unvorstellbar ist: ein Rastplatz auf der LINKEN Seite!!

Dann habe ich noch kurz Stop bei einem Süßigkeitenfabrikverkauf gemacht. Interessante Sachen aber auch extrem teuer und viele Leute. Also bin ich weiter zum Hotel. Eines der ersten Hotels hier an der originalen Route66. Auch wieder ein tolles Zimmer mit Parkplatz vor der Tür.
Zum Mittag gabs dann ein leckeres Sandwich mit scharfer Soße und Jalapenos. Und wenn die Amis sagen, dass es scharf ist, dann ist es auch scharf. :)
Ein neues Lieblingsgetränk hab ich auch schon gefunden: Root Beer. Total lecker!!
Morgen geht's dann nach endlich einem vernünftigen Frühstück nach Tulsa, Oklahoma. Wieder in etwa so lang wie heute und wieder mit einer anderen Art von Landschaft.
Ich bin jetzt schon 5 Tage hier und berichte euch. Ich würde mich freuen auch etwas von euch zu hören. Wie es euch geht, was es neues gibt, ob ihr Fragen, Anregungen oder Wünsche habt. Einfach unten über die Kommentare. Ich würde mich freuen!! Man fühlt sich doch etwas isoliert. ;)

Mittwoch, 25. Juni 2014

Ab in den nächsten Bundesstaat -Missouri

Diese Nacht konnte ich endlich mal etwas länger schlafen auch wenn nicht wirklich allzu lange. 5 Uhr war Sense.
Nach meinem selbstgebasteltem Frühstück (bei Walmart gibt's Lunchboxen zum selbstbelegen) hatte ich heute eine der kürzesten Strecken vor mir. Gute 2 Stunden Fahrt. Unterwegs wollte ich bei einigen Route66 Wahrzeichen anhalten. Das erste war ein altes Autokino. In der Mitte des 20. Jahrhunderts boomten die Autokinos hier in den USA. Auch an der Route66 gab es eine ganze Menge. Erhalten sind heute nur noch sehr wenige. An einer Hand abzuzählen. Wirklich genutzt wird bis auf dieses eine keins mehr. Hier in Litchfield werden regelmäßig noch Filme gezeigt. Für den nächsten Termin steht X Men an. Wahrscheinlich aber der erste. Neuere Filme haben hier wenig Chance gezeigt zu werden.

Etwas weiter im gleichen Ort (die sind hier übrigens im Großen und Ganzen nicht ausgeschildert wie bei uns, außer die großen Städte) steht noch eins der ersten Cafés der Route. Als ich da war heute morgen, sah es ziemlich leer aus. Es soll aber wohl noch genutzt werden.
Unterwegs musste ich dann das erste Mal tanken. In den USA gibt's verschiedene Arten zu tanken. Entweder erst tanken dann zahlen, erst zahlen dann tanken oder bezahlen an der Zapfsäule. An dieser war erst zahlen dann tanken. Auch die Kassiererin war, wie bisher alle Amis, total nett und freundlich aber auch neugierig. Smalltalk ist hier sehr sehr beliebt. Da sie gemerkt hat, dass ich diese Art und Weise zu tanken nicht kenne, hat sie mich gefragt was ich hier mache und wo ich hin will.
Das nächste war eine alte Brücke bzw. eine der ersten Stahlbrücken auf dieser Strecke. Sie überquert den Mississippi und machte es möglich nach St. Louis zu kommen. Laut meinem Reiseführer soll es hier irgendwo einen Parkplatz geben und man kann die Brücke betreten. Für den Autoverkehr ist sie gesperrt. Sie dient nur noch als Fußgänger- und Fahrradbrücke. Ich hab aber keinen Parkplatz gefunden. Also bin ich so dicht wie möglich rangefahren. Drüber gelaufen bin ich nicht. Ich konnte mein Auto da ja nicht so einfach stehen lassen.

Also bin ich weiter nach St. Louis.
Man merkt hier sehr schnell wenn man einen Bundesstaat verlässt und in einen anderen kommt. Je weiter ich nach Missouri gekommen bin, desto grüner wurde der Acker und es gibt mehr Wald hier.
Je näher ich der Stadt kam desto mehr Verkehr wurde es und die ersten Abfahrten über anderen Abfahrten kamen zum Vorschein.

Mein Hotel liegt etwas versteckt hinter einem Hooters. Es ist ein dreistöckiges Haus, so wie man es von Motels aus dem Fernsehen kennt, wo das Auto direkt vor dem Zimmer zu parken ist. Aber auch hier wieder alles sauber und ordentlich.
Da ich gegen Mittag hier war wollte ich mir DAS Wahrzeichen der Stadt angucken: den Gateway Arch. Ein riesiger Torbogen, der auf den Ausgangspunkt der Lewis & Clark Expedition hinweist. Diese beiden sind den Mississippi entlang gefahren um neue Siedlungsgebiete zu finden. Man soll von da oben einen guten Blick über den Mississippi haben und von der Anlegestelle kann man Bootstouren über den Fluß machen. Ich hatte mir bei der Vorbereitung auch einen Weg per Bus und Bahn rausgesucht, da der Bogen mitten in der Stadt liegt und es zur Zeit keine Parkplätze dort gibt. Das Problem war aber nun, dass ich nirgends ein Ticket kaufen konnte. Ich habe rings um die Haltestelle die Leute gefragt ob sie wüssten wo ich eins kaufen kann. Aber keiner wusste es. Naja, dachte ich, dann warteste auf den Bus und kannst wahrscheinlich wie in Chicago im Bus zahlen. Als nach ner guten dreiviertel Stunde kein Bus kam hab ich es aufgegeben und den Besuch ad acta gelegt. So kann ich mich für die lange Tour morgen (ca. 4.5 Stunden) ausruhen. Übrigens ist St. Louis die Heimat der Anheuser und Busch Brauerei. Am besten bekannt durch das Budweiser. Anheuser und Busch waren übrigens Deutsche.

Unterwegs konnte ich dann noch ein paar alte Relikte sehen, wie diese alte Shell-Tankstelle.

Solche Schilder würde ich mir bei uns auch wünschen, die angeben, dass man eine Minimumgeschwindigkeit einhalten muss.:)

Aber man muss auch aufpassen, besonders in Baustellen. Ansonsten kanns teuer werden oder man besucht einfach mal 14 Jahre das Gefängnis wenn man einen Bauarbeiter totfährt.
Morgen geht's dann in das nächste Springfield (aber auch wieder nicht das der Simpsons ;) ). Auf dem Stück soll es viel mehr Wald geben. Auch werde ich einen Abschnitt langfahren, der Devil's Elbow genannt wird. Mehr dazu morgen.

Dienstag, 24. Juni 2014

Bye bye Chicago - Hello Springfield

Der Jatlag nagt auch noch am 3. Tag an mir. Nach dem ich gestern Abend beim Lesen eingeschlafen bin und gegen 22 Uhr "richtig" ins Bett bin, war ich um 2 Uhr wieder hell wach. Ich hoffe das gibt sich schnell wieder.
Heute hieß es dann endlich ab on the road. Da ich zurück zum Flughafen musste, ich mir aber nicht nochmal den teuren Shuttle - Service "leisten" wollte, habe ich Bus und Bahn genommen. Dauert in etwa genauso lang ist aber wesentlich günstiger. Mit der Bahn (vergleichbar mit unserer S-Bahn) hab ich dann noch die Vororte von Chicago sehen können. Von heruntergekommen bis schick anzusehen war alles dabei. Die Bahn selbst war echt richtig sauber. Kein Geschmiere, kein Müll auf dem Boden und es roch sogar ganz angenehm. Da kann sich die S-Bahn eine große Scheibe abschneiden.
Nachdem ich dann irgendwann am Flughafen den Shuttle von der Vermietungsfirma gefunden hatte und der mich dahin gebracht hat, wollte ich eigentlich nur schnell mein Auto haben und los. Jaaa, leichter gesagt als getan. Man nehme ja an, dass wenn bereits alles schon reserviert ist, man das Auto bekommt, sich es vielleicht noch aussuchen kann und losfährt. Aber nicht hier. Hier wollte der Typ mir erst eine Kategorie größer anbieten. Natürlich gegen Aufpreis von sagenhaften günstigen $300.... Ich hab dankend abgelehnt. Dann wollte er mir einen Zusatzservice anbieten, der einspringt wenn ich eine Panne oder so habe. Ebenfalls abgelehnt. Wären nochmal $70 weg. Warum auch immer wollte er mir dann einen Pickup anbieten. Ich hab ihm dann erklärt, dass das zu teuer ist und ich so ein großes Auto nicht brauche. Aber anstatt es dann gut sein zu lassen wollte er mir nochmal den anderen anbieten. Und wieder nett und höflich abgelehnt. Dann hatte ich es endlich geschafft und die aufregendste Zeit am heutigen Tage war vorbei. Ich hab dann einen Toyota RAV4 bekommen. Konnte ich mir nicht aussuchen. Aber ich muss sagen, dass Teil ist echt nicht schlecht. Fährt sich super, federt ordentlich und ist sparsam.
Meine Station heute hieß Springfield. Der Weg war lang. Es standen 205 Meilen und gut 4 Stunden Fahrt auf dem Plan. Mit einer Mittagspause (BBQ Pork Sandwich - schönes zartes in Fäden gerissenes Schweinefleisch) und zweimal verfahren, wurden es dann gut 6 Stunden. Der größte Teil der Strecke war nicht wirklich spektakulär. Meistens Acker oder Wald. Man hätte sich hier Zeit sparen können wenn man über den direkt daneben liegenden Interstate gefahren wäre.
Ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Highlight habe ich mir noch angeschaut. Das zweizellige Gefängnis in Gardner. 1906 erbaut und für damals wohl ausreichend.
Viel von der originalen Strecke ist zumindest hier nicht mehr übrig. Es gibt noch einige Stellen, an denen man die Originalroute noch sehen kann. Aber mit einem Auto nicht mehr befahren.
In den 50er und 60er Jahren wurde gerne an den Interstates Werbeschilder aufgestellt, die nur zusammen Sinn ergaben, wenn man sie mit einer bestimmten Geschwindigkeit passiert. Leider sind die heute nicht mehr zu sehen. Eine "neue" Variante, wahrscheinlich als Erinnerung, konnte ich dennoch entdecken. Übersetzt war dort zu lesen: "Strecke deinen Ellenbogen nicht zu weit aus dem Fenster, sonst kann es passieren, dass er mit einem anderen Auto nach Hause fährt."
Gegen 16.30 kam ich dann im Hotel in Springfield an. Hier in Springfield ist Abraham Lincoln geboren und lebte hier. Und an fast jeder Ecke wird einem das nochmal ins Gedächtnis gerufen. Entweder durch irgendein Schild, Spruch oder ein ihm zu ehren benanntes Gebäude. Die Springfielder bilden sich anscheinend viel drauf ein. Das Hotel selbst ist schick und sehr sauber und hat sogar einen Pool.
Da hier gegenüber ein Walmart ist, habe ich die Gelegenheit genutzt und wollte etwas Verpflegung kaufen. Die haben ja dort so ziemlich alles. Neben dem ganz Normalen wie Trinken, Käse, Wurst usw. auch eher für einen uns bekannten Lebensmitteldiscounter untypische Sachen wie z.B. Autoreifen, Filter fürs Auto. Die haben hier ein richtiges großes Lager dafür.
Es ist dort sehr groß und man kann sich schnell verlaufen. Aber ich hab den Ausgang gefunden. ;)
Für heute wars das. Ich hoffe ich kann diese Nacht endlich vernünftig schlafen damit ich den morgigen Trip gut überstehe. Ich bin gespannt was ich morgen alles zu sehen bekommen. Dann geht's nach St. Louis, zum Gateway Arch.

Montag, 23. Juni 2014

Sightseeing Chicago

Heute war leider das Wetter sagen wir mal nicht so berauschend. Als ich mir was zum Frühstück gesucht habe, hat es schon angefangen zu tröpfeln. Frühstück gabs dann bei Dunkin Donuts. Ein Latte und ein Wrap. Zumindest sollte das Teil das darstellen. Es war aber eher etwas für den kleinen Hunger. Beim Frühstück auswärts muss ich mich also nochmal neu orientieren. Aber in den anderen Hotels hab ich ja fast überall Frühstück mit dabei.

Auf meiner Liste stand für heute ein Besuch im Adler Planetarium. Das älteste in Nordamerika. Da ich mir den Weg zu Fuß (1 Stunde) für den Rückweg aufheben wollte, habe ich den Bus genommen. Das war aber auch gut so, denn gerade als ich im Bus saß, schüttete es wie aus Eimern. Wenn man hier den Bus nehmen will, muss man ganz genau aufpassen wann der richtige kommt und (gaanz wichtig) wo er anhält. Den ersten Bus habe ich verpasst, und auch noch einige andere die in meine Richtung wollten, weil er hinter einem anderen gehalten hat und wir ihn nicht gesehen haben. Normalerweise müsste er dann bei der Haltestelle nochmal anhalten. Naja, bei dem müsste blieb es auch. Er ist trotz winken an uns vorbei und wir durften auf den nächsten warten.
Das Planetarium hat mich nicht wirklich von den Socken gehauen. Es ist zwar ganz interessant aber dann doch im Allgemeinen eher was für Kinder, die dann dort auch ihren Spieltrieb ausleben können. Es gibt zwar verschiedene Ticketvarianten, u.a. auch eine, bei der verschiedene Shows und Vorführungen mit dabei sind aber mit knapp $30 mir zuviel. Also war ich nach einer Stunde wieder raus, der Regen hatte aufgehört und ich konnte zu Fuß durch den Grand Park und den Millennium Park zurück laufen.
Viel außer Büsche und im Grand einen Springbrunnen gabs dort aber auch nicht zu sehen. Der Millennium Park war etwas interessanter. Der hatte auch so eine Art Springbrunnen zu bieten. Es sind zwei sich gegenüber stehende Wände aus Glassteinen. In jeder ist eine LED-Wand installiert auf der wechselnd Gesichter von verschiedenen Einwohnern Chicagos gezeigt werden. Irgendwann formen die ihren Mund so, dass es so aussieht, als ob sie einen Wasserstrahl ausspucken.

Dann steht in dem Park ein riesiges spiegelndes Gebilde was wohl an eine Bohne erinnern soll. Sieht recht interessant und spektakulär aus. Besonders wenn man drunter steht.


Zum Mittag gabs übrigens Cheese Fries und einen Slushy aus blauen Himbeeren. Wie auch immer das geht. Hat aber beides echt lecker geschmeckt.
Da ich dann doch um 14 Uhr schon wieder im Hotel war, bin ich nochmal los um mir den Navy Pier anzugucken. Der soll so eine Art Vergnügungspark darstellen. Ähnlich dem auf dem Santa Monica Pier. Es stehen Gebäude drauf und das Meiste spielt sich drinnen ab. Viele Fressbuden und Stände und viele Ramschstände. Draußen gibts die Möglichkeit Rundfahrten mit einem Schiff zu machen. War mir aber auch zu teuer. Auch wenn das Wetter wieder richtig gut war. Und auf dem Dach steht ein Riesenrad. Ich hoffe der Santa Monica Pier ist besser.
Nun werd ich nur noch meinen Burger-Gutschein einlösen und gucken ob ich diese Nacht durchschlafen kann.
Morgen hole ich dann meinen Mietwagen ab und dann gehts los on the road.

Welcome to the USA - Welcome to the Windy City

Nach 9 Stunden Flug bin ich pünktlich um 12.15 Uhr in Chicago gelandet. Schon der Überflug über Chicago war spektakulär anzusehen. Da es zu der Zeit etwas wolkig war, hat man nur die halbe Stadt gesehen. Und von dem der Teil der von den Wolken verdeckt war, hat man die Spitzen der höheren Gebäude rausragen sehen.
Entgegen meiner tollen Wetter-App war das Wetter aber herrlich. 29 Grad und Sonne.
Da man ja viel über die Einreise in die USA liest, habe ich mich auf eine laaange Kontrolle eingestellt. Aber ich wurde eines besseren belehrt.
Nach dem Ausstieg aus dem Flieger musste ich mich nur kurz anstellen um dann meine gesamten Fingerabdrücke und ein Foto von mir nehmen zu lassen und schon konnte ich meinen Koffer abholen der auch schon auf mich gewartet hat.
Um zum Hotel zu kommem wollte ich eigentlich einen Bus nehmen. Man hat mir aber einen Shuttle Service angeboten. Hat zwar 32 $ gekostet aber ich musste als Neuer hier nicht noch ewig irgendwelche Haltestellen suchen. Nach gut einer Stunde fahrt in einem T4 ähnlichen 8 Sitzer bei dem ich lieber nicht auf den Tacho geguckt hätte, war ich am Hotel. Der Wagen hat zwar so einen recht normalen Eindruck gemacht, auch das die Kontrollleuchte des Reifendrucks geleuchtet hat hat mit keine Sorgen gemacht, aber die Motorkontrolleuchte schon. So wie bei The Big Bang Theory. :)
Mein Zimmer konnte ich noch nicht beziehen, da viele ausgecheckt haben und die noch gereinigt werden mussten. Also bin ich los und hab mir Chicago etwas angeschaut.
Erste Anlaufstelle war natürlich der Startpunkt der Route66.


Die Stadt ist riesig. Nicht nur die gesamte Größe sondern auch die einzelnen Gebäude.
Eins davon ist der Willis Tower auf dem auch eine Aussichtsplattform ist. Ich war aber nicht drauf, da ich dann doch irgendwann mein Zimmer beziehen wollte. Auf dem Rückweg kam ich noch am Trump Tower vorbei. Eigens errichtet von und für Donald Trump.


Die spektakuläre Ansicht mit den Wolken hab ich ja bereits erwähnt. Aber wenn man durch die Stadt läuft und Wolken aufziehen ist das von unten noch spektakulärer. Ihr seht's unten auf dem Bild. Da verschwinden dann urplötzlich die Gebäude.


Nach dem ich dann mein Zimmer hatte und mich kurz ausgeruht habe, bin ich noch schnell was essen gegangen. Nach 18 Uhr wurde es hier aber richtig kalt und ich konnte erfahren warum Chicago The Windy City genannt wird. Auch sanken irgendwie die Wolken immer mehr ab und ich bin durch die eine oder andere durchgelaufen.
Dann hieß es fertig machen fürs Bett und schlafen, endlich nach 21 Stunden. Naja, um 2 Uhr war ich wieder wach und das war es dann mit schlafen.
Für den zweiten Tag habe ich mir einen Besuch im Planetarium hier vorgenommen und den Navy Pier, der als so eine Art Vergnügungspark fungieren soll

Sonntag, 15. Juni 2014

Der Countdown läuft!!! T -7 Tage

Jetzt ist es nur noch eine Woche bis es endlich losgeht.

Hier sieht man grob wo mich die Reise langführt. Ich werde also fast die ganzen USA vom Osten bis zur Westcoast nach Los Angeles durchfahren. Dabei werde ich die unterschiedlichsten Gebiete durchfahren und so ziemlich alles an Vegetation sehen was es gibt, von  grünen Wäldern bis zur Wüste ist so ziemlich alles mit dabei. Anders als auf der Karte werden ich noch einen Abstecher nach Las Vegas machen. Mal schauen, vielleicht ist mir das Glück da drüben ja holt. ;) Davor mache ich noch einen kleinen Schlenker zum Grand Canyon.

Hier in diesem Blog werde ich für all diejenigen die es interessiert, meine Reise in Wort und Bild festhalten. Ich werde versuchen jeden Abend meinen Tagesablauf zu posten. Eure Kommentare, Fragen und vielleicht auch Wünsche sind sehr willkommen.
Da ich euch dann zwischen 6 und 9 Stunden hinterher bin, werdet ihr den jeweils nächsten Eintrag wahrscheinlich erst im Laufe des Folgetages lesen. Wer keine Zeit oder Lust hat jeden Tag hier in den Blog zu schauen, kann gerne auf der rechten Seite seine e-Mail Adresse eintragen und bekommt dann jeden Tag den neuesten Post zugeschickt.

Der nächste Eintrag wird dann am 22.06.2014, nachdem ich in Chicago gelandet bin, erfolgen.